Kleines Paradies am Rand der Autobahn
Verschnaufpause im Forsthauspark in Wien Brigittenau
Die donnernden Auto- und Lkw-Verkehrskolonen werden immer leiser, als ich mich von der Donaukanal Straße Richtung Brigittenau begebe. Eine Windbrise sorgt für Erfrischung, während ich Lagerhallen und lieblose Wohnbauten hinter mir lasse und auf einmal Grün in der Ferne erspähe.
Ein Kreis aus jahrzehntealten Laub- und Nadelbäumen mit einer schmucken gelben Kapelle in der Mitte, das ist mein Erholungsort für diesen sengenden Juni-Tag. Während der Asphalt glüht, ziehen sich einige Bewohner in den Schatten der Kastanienbäume zurück und lassen sich auf den zahlreichen Holzbänken nieder. Zwei Frauen um die sechzig unterhalten sich und beobachten eine kleine Familie, die gerade zusammen ein Eis genießt. Auch ich gönne mir eine Kugel Eis vom kleinen Café am Rande des Forsthausparks und studiere die zentrale Kapelle genauer.
Dieser „Brigittakappelle“ genannte gelbe Barockbau mit einem kleinen Türmchen am Dach wurde 1651 von Filiberto Lucchesi erbaut. Mit seinen stilisierten dorischen Säulen und den vier Österreich-Fahnen zieht der Bau den Blick des Betrachters automatisch auf sich.
Als der Verkehr im Viertel langsam wieder zunimmt und die rauschenden Blätter immer weniger zu hören sind, beende ich meine Siesta. Der voll besetzte 11A fährt gerade ein und ich lasse den Forsthauspark und seine kurze Stille hinter mir.
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