Schlaf, Kindlein schlaf
Covid-Maßnahmen führen zu mehr Schlafstörungen bei Kindern und Teenagern
Aktuelle Studie von Schweizer ForscherInnen stellte fest, dass 26 % der Kleinkinder, 16 % der Schulkinder und 20 % der Teenager durch die Corona-Epidemie und die begleitenden Maßnahmen Schlaf-Schwierigkeiten entwickelt haben. Auch Albträume haben in allen diesen Gruppen zugenommen.
Mittels einer online Erhebung wurden 5823 TeilnehmerInnen von 1-19 Jahren untersucht, unter anderem auch aus Österreich. Untersuchungszeitraum waren April und Mai letzten Jahres während der ersten akuten Phase der Lockdown-Maßnahmen. Dabei wurde nicht nur eine Zunahme von Schlafstörungen festgestellt, sondern auch Steigerungen von unter anderem Ängsten, Traurigkeit und Nervosität. Ein substanzieller Teil von Kindern und Jugendlichen hat Alters-abhängige psychische Gesundheitsprobleme seit der Covid-19-Pandemie entwickelt.
Das Gesundheitsministerium selbst betont die Wichtigkeit von ausreichend erholsamen Schlaf für den Körper. Zu wenig oder schlechter Schlaf sorgt kurzzeitig für geringere geistige und körperliche Leistungsfähigkeit, insbesondere im Bereich Entscheidungsfähigkeit, Sprachfähigkeiten und Aufmerksamkeit. Ungenügend Qualitätsschlaf über längere Zeit wirkt sich negativ auf den Blutdruck und die Leistung des Immun- und Herzkreislaufsystem aus. Zu wenig oder schlechter Schlaf kann bei Kindern zu Entwicklungsstörungen und Folgeerkrankungen führen.
Leistungsdruck, Überforderung und Ängste können die Ursachen für Schlafprobleme von Kindern sein. Eine weitere Studie über Kinder von 4-6 Jahren vermutet Veränderungen von Essensgewohnheiten, Stress, weniger Sonnenlicht und mehr Technologie-Verwendung als Ursachen für Schlafschwierigkeiten während des Lockdowns.
Dass Schlafstörungen bei Kindern ein immer häufiger vorkommendes Problem sind, erwähnte auch Gesundheitsminister Dr. Wolfgang Mückstein in seiner ersten Pressekonferenz am 13.04.2021. Er sagte zu diesem Thema, das er in der Praxis Kinder erlebt habe, die Schlafstörungen entwickelt haben. Dies sei einer der Kollateralschäden [der Pandemie].
Quellen:
Schmidt S., Barblan L., Lory I. & Landolt M. (2021): Age-related effects of the COVID-19 pandemic on mental health of children and adolescents. European Journal of Psychotraumatology, 12:1, 1901407, doi: 10.1080/20008198.2021.1901407
Heidinger M., Türk S., Högl B., Popovic R., Kerbl R., Lang W. (2019): Gesund schlafen. Informationsbroschüre zu gesundem Schlaf, Schlafstörungen und deren Diagnostik; Wien: BMASGK
Liu Z., Tang H., Jin Q., Wang G., Yang Z., Chen H., Owens J. (2020): Sleep of preschoolers during the coronavirus disease 2019 (COVID-19) outbreak. Journal of Sleep Research, 30(1). doi:10.1111/jsr.13142
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